Tageseinrichtungen für Kinder sind der Jugend-
hilfe zugeordnet und haben einen eigenständi-
gen Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsauf-
trag. Dieser leitet sich aus dem Sozialgesetzbuch
(SGB VIII) ab und wird im niedersächsischen
Gesetz über Tageseinrichtungen für Kinder in
den §§ 2 und 3 aufgegriffen. Er hat als übergrei-
fendes Ziel die Entwicklung des Kindes zu einer
eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen
Persönlichkeit.
Im Orientierungsplan für Bildung und Erziehung
geht es darum, diese gesetzlichen Vorgaben auf
der Basis eines gemeinsamen Bildungsverständ-
nisses (Was heißt „Bildung“? Wie bildet sich das
Kind?) zu konkretisieren.
Der Orientierungsplan wurde 2005 vom Niedersächsischen
Kultusministerium herausgegeben und ist neben unserer
Konzeption, unserem Leitbild und unseren Qualitätszielen
eine verbindliche Vorgabe für unsere Bildungsarbeit. Dieser
Plan sowie die Qualitätsziele können gern eingesehen oder
ausgeliehen werden.
Ziel ist die Entwicklung des Kindes zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit. |
Unsere Erziehungs- und Bildungsarbeit umfasst die
Überprüfung der eigenen Arbeit (Qualitätsfeststellung
und Evaluation), die prozesshafte Weiterentwicklung
(Qualitätsentwicklung) und die Umsetzung in die Praxis
(Qualitätssicherung).
Um geeignete Verfahren und Instrumente dafür an die
Hand zu bekommen, haben wir an einem wertorientierten
Qualitätsmanagement – Projekt der Firma CoLibri (Mana-
gement Service) teilgenommen. Einige zentrale Merkmale
dieses Qualitätsmanagementsystems nach der
DIN ISO 9000 sind:
· Kinder und Familien stehen im Mittelpunkt
· Orientierung an Werthaltungen
· Entwicklung von Zielen, die verbindlich festgelegt werden
· Umsetzung dieser Ziele durch die Steuerung qualitäts-
relevanter Strukturen und Prozesse
· Förderung der Qualifikation und Professionalität des
Personals
· Reflexion und Beurteilung von Ergebnissen
Wichtig für die Qualität unserer Arbeit ist uns auch eine
Rückmeldung zu unserer Arbeit von den Eltern und Koope-
rationspartnern. Dies kann schriftlich auf den Rückmelde-
bögen geschehen oder auch mündlich. Nur so haben wir die
Möglichkeit, unsere Arbeit mit dem aktuellen Bedarf abzu-
stimmen.
Das Beobachten der Kinder und die dazugehörige Doku-
mentation bilden die Grundlage unserer pädagogischen
Arbeit. Um besser auf die verschiedenen Lebenssituatio-
nen und Bedürfnisse eingehen zu können, ist eine inten-
sive Beobachtung des einzelnen Kindes und dessen Umf-
eldes wichtig. Deshalb beobachten wir, womit sich das Kind
beschäftigt, was es gerne tut oder eher vermeidet und
welche Stellung es in der Kinder-gruppe einnimmt.
Die Entwicklungsfortschritte jedes einzelnen Kindes doku-
mentieren wir anhand von Beobachtungsbögen nach den
neun Lernbereichen des Niedersächsischen Bildungsplans.
Die neun Lernbereiche:
· Emotionale Entwicklung und soziales Lernen
· Entwicklung kognitiver Fähigkeiten und Freude am Lernen
· Körper, Bewegung , Gesundheit
· Sprache und Sprechen
· Lebenspraktische Kompetenzen
· Mathematisches Grundverständnis
· Ästhetische Bildung
· Natur und Lebenswelt
· Ethische und religiöse Fragen; Grunderfahrungen
menschlicher Existenz
Bezogen auf die Besonderheiten des einzelnen Kindes erar-
beiten wir im kollegialen Austausch Angebote für eine indivi-
duelle Entwicklungsförderung.
Den individuellen Bildungsweg jedes Kindes dokumentie-
ren wir außerdem in sogenannten Portfolios. Diese Map-
pen, die Eigentum des Kindes und seiner Familie sind,
enthalten kleine Lerngeschichten und Eigenproduktionen
(Bilder und Kommentare) des Kindes, sowie Fotos, z. B.
aus dem Kindergartenalltag. Wir wollen damit die beson-
deren Interessen und Fähigkeiten eines Kindes festhal-
ten, Entwicklungsverläufe dokumentieren und unsere
Wertschätzung seiner Einzigartigkeit gegenüber aus-
drücken.
Die Portfolios sowie die Beobachtungbögen unterstützen
uns dabei, Selbstreflexionsprozesse des Kindes zu för-
dern, Elterngespräche zu führen und unsere Arbeit für
die Grundschule transparent zu machen.
In wöchentlichen Teamsitzungen planen wir unsere päda-
gogische Arbeit und deren Umsetzung in die Praxis. Durch
regelmäßige Reflexion unserer Arbeit und bei Bedarf,
kollegialer Beratung und Supervision im Team, können
wir auf die Interessen und Bedürfnisse der Kinder und
Familien eingehen. Die jährliche Fortbildungsplanung
ist eine Voraussetzung für eine gezielte Weiterentwicklung
unserer Arbeit. Die Fortbildungen finden im Team statt
(interne Studientage) oder für die einzelnen Mitarbeiter-
innen in externen Seminaren, Kursen…etc. Eine religions-
pädagogische Fortbildung findet vier mal jährlich statt,
und dient uns dazu, verschiedene Themen und Fragen
in Bezug auf den christlichen Glauben mit den Kolleginnen
der anderen katholischen Kindergärten auszutauschen.